Stand: 21 Juni 2023
Warum mentales Training?
In der Sportpsychologie stellt das mentale Training eine Kombination von imaginativen Entspannungsverfahren, Selbstsuggestionen und Visualisierungsübungen dar. Eberspächer (1990) beschreibt drei grundlegende Möglichkeiten des mentalen Trainings:
Erweiterung/Ergänzung der Trainingsmöglichkeiten
Wettkampfvorbereitung
Verminderung von Verletzungsgefahr
Einstellungsänderung
Definition: mentales Bewegungstraining
Unter mentalem Bewegungstraining ist das planmäßige, bewusste, wiederholte, intensive „sich-vorstellen“ einer zu lernenden Fertigkeit gemeint, ohne diese Fertigkeit gleichzeitig tatsächlich, sichtbar auszuführen
Für mentales Training dienlich: eine dem Körper verständliche Sprache
Sprache der Sinneseindrücke
Fühlen, Sehen, Riechen, Schmecken, Hören.
Bewegung, Temperatur, Farbe, Widerstände einfließen lassen
Stand: 18 Juni 2023
Dieser Text basiert auf dem Artikel Flow aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 4.0.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Im Kopf gewinnen – modernes Mentaltraining im Sport.
Kein Druck – erzeugt: fehlende Motivation, Demotivation, Selbstzweifel
„Flow“ – nicht zu wenig und nicht zu viel Druck – optimaler Zwischenzustand. Durch zu hohen Druck sinkt die Flow-Kurve wieder ab. Flow = halber Druck vom Maximum erzeugt den „Tunnel“.
Aus Wikipedia: Flow (engl. fließen, rinnen, strömen) bezeichnet das Gefühl der völligen Vertiefung und des Aufgehens in einer Tätigkeit, auf Deutsch in etwa Schaffens- oder Tätigkeitsrausch, Funktionslust. Mihály Csikszentmihalyi hatte die Flow-Theorie im Hinblick auf Risikosportarten entwickelt. Heute wird sie auch für rein geistige Aktivitäten in Anspruch genommen. Flow kann entstehen bei der Steuerung eines komplexen, schnell ablaufenden Geschehens, im Bereich zwischen Überforderung (Angst) und Unterforderung (Langeweile). Der Flow-Zugang und das Flow-Erleben sind individuell. Dennoch gibt es allgemeine Beobachtungen und Prinzipien, die immer gelten. Der Zustand, der beim Flow erreicht wird, entspricht der kardialen Kohärenz, einer optimalen Synchronisation von Herzschlag, Atmung und Blutdruck (siehe auch Respiratorische Sinusarrhythmie). In diesem Zustand besteht völlige Harmonie zwischen dem limbischen System, das die Emotionen steuert, und dem kortikalen System/Neocortex, dem der Sitz für Bewusstsein und Verstand zugeordnet wird. Der Flowzustand entspricht einem Zustand optimaler Anpassung/Resonanz der inneren Anteile und der Umwelt und lässt sich quantitativ erfassen und beschreiben über die Messung der Herzratenvariabilität (HRV). Die Messung der HRV bietet eine messbare, biologische Bezugsgröße für Stresstoleranz und Funktionstüchtigkeit.
Stress erzeugt: Übermotivation, Anspannung, Burn-out
„Ich bin ganz in der Sache“.
„Ich lass es laufen, alles klappt zurzeit, ich genieße das“ (so macht Kegeln Spaß).
„Ich bin voll da, voll konzentriert“
Gegenteil von Flow – Stress – Angst vor der „Zukunft“ – ich werfe sowieso vorbei!
Zitate. „Ich hab den Elfer einfach rein gemacht!“
„Ich hab an nichts gedacht, es hat einfach funktioniert!“
Handlungshilfe: – Spieler soll aufschreiben: „Wie war das beim letzten Erfolg?“ „Was war da mit mir los?“
Beim Kegeln „Einfach so tun, als ob der letzte Wurf toll/gut war!“
Der Rhythmus von Entspannung, Anspannung, Entspannung muss stimmen. Wer nach dem Erfolg nicht schlafen kann, macht auch was falsch! Nicht entspannen zu können kann zu Krankheiten führen – Magenprobleme, Darmkrämpfe, funktionelle Störungen bis hin zu Burn-out.
Stress schluckt Leistung
„Vater, Sohn, Esel“ Geschichte:mer meckert jemand. Wenn der Vater auf dem Esel reitet, heißt es „Warum muss der arme Junge laufen“ – wenn der Sohn auf dem Esel reitet, heißt es „Warum muss der arme alte Mann laufen?“ – wenn beide auf dem Esel reiten heißt, es „Warum quälen die das Tier so?“ – wenn keiner der beiden auf dem Esel reitet, heißt es „Warum sind die beiden so doof und reiten nicht!“
Ich mach mein Ding!
Aus Wikipedia: Das Heidelberger Kompetenztraining (HKT) zur Entwicklung mentaler Stärke ist ein psychoedukatives Verfahren, das Menschen theoretisch fundierte und praxistaugliche Strategien und Kompetenzen vermittelt, um ihr persönliches Leistungspotenzial zum richtigen Zeitpunkt zielgerichtet und bewusst zu aktivieren und somit erfolgreich individuell gesetzte Ziele zu erreichen.
Baum – die Stärken sind die Wurzeln.
Konzentration – ist der Baumstamm.
Ziele – sind die Blätter, die Krone.
Innere Erlebnisräume – Psycho-Physische Verfassung.
Erstelle ein Selbstvertrauensbarometer (Vertikal-Skala 0-10 und Horizontal-Skala Jan-Dez).
Durch Ausfüllen dieses Diagrammes lernen die Spieler sich selbst einzuschätzen und zu vertrauen.
„Aufziehende Angst“
Angst bekämpfen: In einem „Kopffilm“ Situation durchgehen bis zu dem Punkt, wo die Angst beginnt! – Filmanfang! Filmende: wo die Angst endet! Im Kopf ein positives Bild (Urlaub, Liebe, Entspannung, vertraute Person) abrufen. Dies durch eine Verstärkung (Vorstellen ich trinke Kaffee, ein Fruchtcocktail, Kuchen, mein Lieblingsessen) ergänzen.
Angstsituation läuft im Kopffilm ab, und zwar rückwärts und extrem schnell! Unbeteiligte Zuschauer sehen in Phase 1 den Film nicht!
2.Phase: Der Film läuft wieder rückwärts aber immer langsamer. Der Ängstliche sitzt als unbeteiligter Zuschauer im Kino. Am Ende sitzen der Ängstliche und ein Vertrauter im Kino und sieht die Filmsequenz rückwärts und schnell. Dann geht er selbst in den Film und spielt mit.
Kathartische Bewegungsübung (in der Psychologie die psychische Reinigung durch affektive Erschütterung) – Mohrenköpfe kaputtmachen, in LKW einladen, Tür zuschmeißen.
Kognitives Arbeiten – die Positiven Sätze „Ich kann“ (Kognition (lat. cognoscere: „erkennen, erfahren, kennenlernen“) ist die von einem verhaltenssteuernden System ausgeführte Informationsumgestaltung).
Übung – Armbiegen – „Unbeugsamer Arm“ – sich lockermachen (einen entfernten Punkt avisieren), Arm ausstrecken, der andere versucht den Arm zu beugen, runter zu drücken. Den „unbeugsamen Arm“ vor jedem Wettkampf machen.
Meta-Person schaffen, die mich „beobachtet“. Krieger-Antreiber.
Mit einem Spieler auf Papier durchführen:
Analyse: „Ich muss unbedingt….“, „Ich darf auf keinen Fall…“
Erkennen, wo der Sportler sich Druck macht – Sätze ergänzen lassen!
Das Gehirn arbeitet modular!
Positiv: Positive Absichten vom Sportler raussuchen lassen: Erfolg haben, in Zeitung stehen, Gruppenerlebnis, Gehorsam sein (auf Trainer hören) usw.
Negative Folgen/Realitätscheck: Druck, Selbstzweifel, Resignation, Zwang, Leistungsabfall, Verkrampfung, kein Spaß, keine Entspannung.
Fazit:
Positive Anspannung erzeugt Druck – ist der zu hoch – Leistungsabfall. Umkehren in positiven Druck! Der Sportler soll sich aus der „Adlerperspektive“ (Metaperspektive) sehen und aus der Ameisenperspektive – Blick auf Zwischenziel direkt vor mir. „Der Weg ist das Ziel!“
Keine „Wühlmausperspektive“! (unterirdisch) – in welcher Perspektive bist Du?
Die Wühlmaus wühlt und wühlt und wühlt und sieht das Ziel nicht! (trainiert wie verbissen!
Die Ameise sieht das Ziel spät aber immerhin! Aber sie sieht sich selbst nicht!
Der Adler sieht das Ziel und sich! – großer Überblick für die Ameise durch Adler (Meta) – ab und zu die Perspektive wechseln – und keine Wühlmaus werden!
Positive Sätze: „Ich darf locker bleiben!“ (unbeugsamer Arm)
„Ich darf Fehler machen (Fehlwürfe) – beim Sprachenlernen sind Fehler sogar wichtig!
„Ich darf genießen!“, „Ich darf Spaß haben!“
Das Gehirn kann nicht ganzheitlich denken (Meta-Ebene nicht möglich).
Buchempfehlung von mir: „Die Macht des Unterbewusstseins von Josef Murphy“
Qigong, in geläufiger deutsche Schreibweise auch Chigong, ist eine chinesische Meditations-, Konzentrations- und Bewegungsform zur Kultivierung von Körper und Geist. Auch Kampfkunst-Übungen werden darunter verstanden.
Es macht keinen Sinn die Konzentration die ganze Zeit zu halten, Anspannung – Entspannung müssen wechseln! Die Bewegung kommt aus dem Unterbewusstsein, die Anspannung verursacht „Funktionsverlust“ – Lust auf die Bewegung, danach Entspannung. Bewusst im Training üben und einbauen!
Entspannung
Aktiv/Visualisieren – Loslassen, Introspektion, positiver Kreislauf
+ Autogenes Training
+ Mentales Training – Entspannung/Sportliche Bewegung
+ Atementspannung (so ausatmen, bis die Einatmung von selbst passiert. In einem Atemzug von Kopf bis Fuß „ausatmen)
Fantasiereisen
Bei Fantasiereisen und Verwendung von Musik dazu, darauf achten, dass niemanden der sogenannte „Bordun“ – Ton stört. Aus der Wikipedia:
Der Ausdruck Bordun (v. französ.: bourdon, ital.:bordone, so viel wie „Brummbass“), in der Popularmusik auch Drone (vom englischen Wort für Bordun), bezeichnet einen tiefen Halteton zur Begleitung einer Melodie.
ein Orgelregister. die tontiefste Glocke eines großen Geläuts (häufig bei französischen Kathedralgeläuten, z. B. „Le Bourdon“ im Straßburger Münster).
Bei den Fantasiereisen keine Bilder, sondern Filme im Kopf abspeichern lassen – das hat den Vorteil. Dass dieser Film „immer“ im Unterbewusstsein läuft und somit präsent ist!
Anspannung – PME (progressive Muskelentspannung)
Aktivierung/Virtualisierung (Möhrenköpfe zertrampeln, kathartische Bewegung) – Innere Reinigung – Moments of Excellence – „Mit sich im Reinen sein“.
Übung: „Absichtslose Absichtslosigkeit“ – oder anderer positiverer Begriff „Samurai-Blick„ – Stock auf Stock schlagen. Fixierpunkt zwanzig Meter „hinter“ Ziel. Aufschreiben lassen, was vorher/nachher war!
Neben dem Trainer gibt es auch den Mentor (echter Mensch), der zeigt wie das Leben (Vorbild aus Sport) „geht“! Trainer kann auch Mentor sein!
Baukasten-Prinzip
Distanzierung aus dem Alltag durch:
Im Unterschied zu Jugendlichen können Erwachsene sich nicht so leicht auf neue Dinge einlassen und die Umwelteinflüsse nicht so gut ausblenden, wenn sie dann eine Distanz zum Alltag benötigen, wird das Baukastenprinzip angewandt. Dadurch kann sich der Erwachsene Sportler besser auf seine Aufgabe konzentrieren.
Bei Erwachsenen hilft Entspannung:
Durch diese Übungen schaltet sich das Wachbewusstsein runter und mentale Erfahrungsweisen sind möglich (VAKOG = Sehen, Hören, Fühlen, Riechen, Schmecken), sowie subjektives „Vorweg-Erleben“ und „Ziel erleben“ sind möglich.
Tipp: Beim Aufwärmen der Spieler ruhig zwei Besenstiele im Baumarkt kaufen und die „Stockübung – Samurai-Blick“ machen lassen.
Reaktanz – (Trotz-)Reaktion einer Person auf eine als übermäßig empfundene Beeinflussung, insbesondere bei einer befürchteten Einschränkung seiner Meinungs- und Verhaltensfreiheit – (Wut abbauen)
Stressabbau bei Misserfolgen – erarbeiten es in kleine Gesten zu packen. Das negative Gefühl ausgleichen.
Selbstmitleid – bei jedem Sportler individuell ausarbeiten, warum das passiert. Motivierende Sprüche:
„Schön, dass es dich gibt!“
„Du bist wertvoll (ein wertvoller Teil des Teams)“
„Du gehörst zu uns, auch wenn du schlecht spielst!“
Unerwünschtes Verhalten: „Was ist die positive Absicht dahinter?“ Ungeduld, Nervosität, Wut, Verzweiflung – Schutzschild gegen Stress machen – geht auch in großer Gruppe!
Außerdem mit dem Stressschutzschild arbeiten!
Die Schwertübung ohne Schwert hilft als Schutzschild!
Reaktionen auf Enttäuschungen:
Assessment – Wut körperlich ausleben (Trampeln, an die Wand klatschen, Mohrenköpfe zertrampeln, Einkaufswagen wegtreten, gegen Kugelkasten treten, im Kaufhaus ein Glasregal umwerfen, einen vollen Schreibtisch mit dem Arm leer fegen – alles nur im Kopf natürlich – wenn „echtes“ Objekt wichtig ist, dann einen Müllsack voll Papier zum Treten benutzen o. ä.) – den Steinzeitmenschen in uns befriedigen – Übungen sind in den Unterlagen enthalten!
Körperlich agieren – Virtuell gegen Kegel treten o. ä.
Ausagieren – die Person begegnet emotionalen Konflikten oder inneren oder äußeren Belastungsfaktoren eher mit Handlungen denn mit Gedanken oder Gefühlen. Diese Definition ist breiter als das ursprüngliche Konzept des Ausagierens von Übertragungsgefühlen oder -wünschen während einer Psychotherapie und soll Verhalten, das sowohl innerhalb als auch außerhalb der Übertragungsbeziehung entsteht, einschließen. Defensives Ausagieren ist nicht gleichbedeutend mit ,,schlechtem Benehmen“, denn es muss nachgewiesen sein, dass sich das Verhalten auf emotionale Konflikte bezieht. Eine Emotion in Handlung umsetzen und dadurch eine innere Spannung abreagieren.
Die Bewegungen verkleinern und bei einem schlechten Wurf „benutzen“ z. B. ganz kleine Geste für „den Wurf hinter die Schulter wegwerfen – abhaken!“
Tipp: Den Spieler beim Holen der Kugel aus dem Rücklaufkasten die Kugel „erwürgen“ lassen, oder das Handtuch erwürgen (hilft auch den Trainern)! Diese Geste bekommt kaum jemand mit und ist auch nicht verboten.
Werte
Werte sind wichtig für den Erfolg. Bei „Reise auf die einsame Insel“ werden die „Werte der Mitreisenden“ klar – Übungen auf Seite 7 der Originalunterlagen.
Seite 8 der Originalunterlagen: Selbstmanagement – ideale Bewegung und Situation suchen und bei sich selbst definieren mit der Grafik. Was ist für Dich 100 %? Was ist 0 %? Wo stehe ich gerade? Beispiel: Ich bin bei 20 % Haltung! Wie komme ich auf 17 %? Was muss ich dafür tun? Wie komme ich auf 23 %? Was muss ich dazu tun? Usw.
negativ „Alexithymie“
Alexithymie (deutsch Gefühlsblindheit, in der internationalen Literatur auch mit griechisch-lateinischer Endung Alexithymia) ist ein Konzept in der psychosomatischen Krankheitslehre. Der Begriff wurde 1973 von den US-amerikanischen Psychiatern John Case Nemiah (1918–2009) und Peter Emanuel Sifneos (1920–2008) gebildet und benennt die Unfähigkeit ihrer Patienten mit somatisierten Beschwerden, die eigenen Gefühle wahrzunehmen und sie in Worten zu beschreiben. Im Interview erschienen die Betroffenen fantasiearm und funktional, hielten ihre Beschwerden für rein körperlich, und schwiegen zu seelischen Fragen. Seit den 1990er Jahren wird versucht, diese unscharfe Beurteilung durch moderne Methoden wie z. B. Fragebögen und Scores zu objektivieren.
Alexithymie ist ein Kunstwort, gebildet aus den griechischen Wortstämmen α- (a-) „nicht“, ἡ λέξις (he léxis) „Rede/Wort““ und ὁ θυμός (ho thymós) „Gemüt“, wörtlich also: „keine Worte für Gefühle“
Wie kann beim Kegeln die Innere Bestimmtheit erlernt werden? (Der Sportler soll wieder seine Bewegung „fühlen“ und „bestimmen“ können). Methoden – Einzeltraining: Nach einem guten Wurf mitteilen, wie er sich gefühlt hat – wie war er „drauf“? Bei Erfolg „große Geste“ machen, und die dann verkleinern. Gute Würfe „speichern“ – ruhig auch auf Karteikarten schreiben lassen.
Wie anwenden?
Mit speziellem Trainingsplan in folgenden Varianten (werden gerade von Frank Thies erarbeitet und getestet):
Den besten Wurf aus einer 7-15-Wurf-Serie mental machen und 20-30 Mal mental „üben / nachmachen“.
Der Spieler soll lernen „bewusst“ zu spielen – nicht intuitiv!
Positive Spiele als „Kopf-Kino“ speichern und nachbearbeiten. Immer wieder Metapher bilden – „habe heute gespielt wie ein Kegel-Gott!“ Aus der Eindimensionalität rauskommen, deshalb VAKOG bei positiven Erlebnissen. Welche Methode wirkt bei diesem Sportler? Diese dann anwenden. Dauer des Einzeltrainings: 30 Minuten.
0-30 Minuten Training, dann 15-20 Minuten mental die „Erfolge“ durchgehen. Das ganze zum Beginn des Trainings, oder an einem Wochenende am Anreiseabend und dann am 2.Tag morgens wiederholen. Wer länger machen möchte, darf es tun.
Geistig befruchten: Film schauen, Spaziergang, Frühstück, „durch den Kreisel“ fahren – Dinge gemeinsam mit dem Team machen, um locker zu werden und Teamgeist zu entwickeln.
Aus der Evolution kommt es, dass negative Reaktionen (Anspannung, Angst) von alleine funktionieren (weil sie zum Überleben wichtig waren/sind) und positive (Entspannung, Spaß, Lust) geübt werden müssen.
Technikschulung und Mentaltraining, Sportpsychologisches Training
Nach Ideen von: Dr. Adalbert Olschewski Hattenhauer, HKT (Heidelberger Kompetenz Training), Dr. Rolf Frester, Uni Leipzig, Lehrgänge des LSBH und DKB
Mythen der Sportpsychologie: Psychologisches Training….
ist nur etwas für Problemathleten/innen. Wer psychologisches Training in Anspruch nimmt hat irgendwo einen psychischen Defekt.
ist nur etwas für Spitzensportler/innen.
bringt sofortigen Erfolg.
ist nicht nützlich.
Prinzipien des sportpsychologischen Trainings. Es soll:
zweckgerichtet sein
plan- und regelmäßig stattfinden
sportartspezifisch sein
komplexe Trainingsverfahren beinhalten
problemorientiert vorgehen
in das allgemeine Training integriert werden
bezüglich des Verlaufs und der Effektivität kontrolliert werden
Mentales Training eignet sich besonders…
um eigene Leistungsmöglichkeiten zu festigen
zum Wiederholen von gelungenen Bewegungsabläufen
als Motivation, um herauszufinden wo die eigene Bewegungsvorstellung noch perfektioniert werden kann
beim Umlernen von Bewegungsabläufen
zur Überbrückung bei Verletzungen
als Hilfe zum Angstabbau nach Unfällen oder Beinahe Unfällen
Besonderheiten beim Sportkegeln:
Extrem stereotyper Bewegungsablauf
Azyklische Bewegung, d.h. bei einem Wurf ist die Bewegung in sich geschlossen und durch ein klares Resultat beendet.
Phasengegliederter Zeitverlauf
Hohe Konzentrationsleistung
Mental stark ist, wer in der Lage ist, seine individuell mögliche Leistung zu einem definierten Zeitpunkt, relativ unbeeindruckt von Tagesverfassung und Umweltbedingungen, abzurufen.
Mental zu trainieren heißt, sich eine bereits bekannte Bewegung bewusst zu vergegenwärtigen, ohne diese jedoch praktisch auszuführen.
Muskelentspannung nach Jacobsen (zur Entspannungsmusik gesprochen, oder digital)
Kennenlernen der „inneren Mitte“, »Hara«, der Körperschwerpunkt der gleichzeitig Sitz der „Ruhe“ und „Kraft“ ist.
Den persönlich „angenehmen Ort“ für sich erarbeiten. Den „inneren Berater“ kennen lernen.
Hilfe über die Eigenschaften von positiven Ereignissen annehmen. In der Entspannung abschalten und gleichzeitig hell wach und im Hier und Jetzt zu sein.
Muskelentspannung Gedanklich, analog zur progressive Muskelentspannung.
Dazu kommt die Kontrolle über: Die Atmung, Die Wärme, das Sonnengeflecht (Solar Plexus) Die Kühle, den Kopf (Stirn), die Ratio/Realität.
Sinnespräferenzen: Visuell (sehen), Akustisch (hören), Kinästhetisch (Bewegung spüren), Taktil (Tasten), Gustatorisch (schmecken), Olfaktorisch (riechen).
Disney-Strategie
Drei „Rollen“: Träumer, Denker, Handelnder. Bei „Fehlverhalten“ eines Spielers – Was ist die positive Absicht dabei? Beispiel: Beim 120-Wurf-Spiel wird fast immer der 4.Satz verloren: Der Spieler will sich schonen, nicht mehr anstrengen, nicht verletzen usw.
Positiver Leitspruch: „Mit dem 4. Siegt es sich besser!“
Wir werden als Träumer geboren – sind der Mittelpunkt der Erde, alles ist neu, ständig neuer Berufswunsch, Rolltreppe, U-Bahn Zug – alles wird bestaunt! „Ich will Feuerwehrmann, Lehrerin, Müllwagenfahrer werden“. Der Handelnde macht einfach! Er probiert aus, Kinder probieren alles einfach Mal aus (in den Pool springen, „Dumme Sachen machen“, keine Angst). Der Denker analysiert und diskutiert mit dem Träumer, was wie machbar ist! Diese beiden arbeiten die möglichen Lösungen nacheinander ab, bis das Ziel erreicht ist! Der Denker soll konstruktiv mitarbeiten / mitmachen.
Die „Träumer“-Scene aufschreiben und visualisieren. Große Blätter, alles aufschreiben und bunt machen! Aufheben und immer wieder hervorholen! Der Träumer darf alles träumen! – Deutscher Meister, ein Sponsor bringt eine Million € mit, eigener Physio, neue Kegelbahn usw. Das sind wertvolle Ideen zur Motivation!
Der Denker überlegt, wie es umgesetzt werden kann, welche Rahmenbedingungen erfüllt sein müssen. Alles im Konjunktiv, sollte, müsste, könnte….“diese acht Bedingungen sollten erfüllt sein“ – in Lösungen denken!
Der Sportler erstellt zusammen mit dem Trainer eine Liste was durch die Veränderungen verbessert wird z. B.: kürzere Schritte.
GRAWE Konsistenzmodell
Sportler stellt sich auf eine“ Karte“ und stellt sich vor, er wäre der Philipp Lahm des Teams (mir wäre Schweinsteiger lieber). „Mit dem Vierten gewinnt es sich besser!“
Er stellt sich vor: “Stammspieler, sehr gut – was soll er fühlen? Spielfreude, Sicherheit (1.Stufe) Orientierung und Kontrolle (2.Stufe). In „dieser Situation“ tun wir folgendes …. (Reaktion intuitiv abspeichern) = Orientierung (weiß, was zu tun ist, ist vorbereitet) und Kontrolle (mir fliegt der Schuh weg – ich spiele dann barfuß weiter = Kontrolle behalten, wenn „unerwartete“ Pannen passieren). Kegeln: Haftmittel für Kugeln auf Vorrat dabei haben, Taschentücher, Emulsion, Ersatztrikot, Ersatzhose, Ersatzhandtuch usw. – Team ist auf alles vorbereitet!
Selbstwertschätzung / Selbsterhöhung / Vermeidung eigener Abwertung (ich bin trotzdem okay, Du wirst trotzdem gebraucht). 3. Stufe
Bindung – positive soziale Kontrolle. 4.Stufe, wenn die soziale Bindung fehlt (gehört nicht zum Team, fühlt sich nicht wohl – Omega-Huhn). Wenn der Sportler die vier Stufen durchlaufen hat, soll er die erforderlichen Eigenschaften (Souveränität, Konzentration, Stärke) nennen – sich ein Vorbild suchen, welches diese Eigenschaften besitzt (Person, Tier).
Sportler soll zeigen X % der Eigenschaften hat er, was soll er tun, damit es weniger wird? Wie „saugt“ er diese Eigenschaften auf? Mit dem Mund? Mit der Luft, als Geruch, strömt es durch die Füße ein? Als Licht?
Wie viel % hat er jetzt? Wie schafft er noch 10 % mehr? Soll sich vorstellen, wie er mit diesen 60 % seine Aufgaben erledigt! Sich „umdrehen“ zu seinem Selbst vor 15 Minuten, seinem „Selbst“ gut zureden als das Vorbild, das er gewählt hat! Wie viel % hat er nach dem „Zureden“?
Bei einem blockierten Spieler den Baumeister anwenden – er soll seinen Fokus auf den Sport lenken.
Der Spieler soll lernen „bewusst“ zu spielen – nicht intuitiv!
Aus der Evolution kommt es, dass negative Reaktionen (Anspannung, Angst) von alleine funktionieren (weil sie zum Überleben wichtig waren/sind) und positive (Entspannung, Spaß, Lust) geübt werden müssen.
Übung: Entspannt hinsetzen – ausatmen – einatmen – noch tiefer ausatmen – einatmen – noch tiefer ausatmen – Zustand: Entspannt, locker, wach und klar!
Circle of Concentration
1.Ort der Ruhe finden „In der Zone“.
Personen, die keine Entspannungssozialisation haben mit passiver Muskelentspannung beginnen lassen.
Ein extrovertierter Sportler (Riesen-EGO) ist eventuell nur unsicher – überspielt das damit. Übung: SAMURAI-Kämpfer – der hat KEIN EGO – der „kämpft“ nur super und sehr zuverlässig!
Qualität eines Wurfes „messen“. (Individueller Zugang suchen zum Abbilden der subjektiven Empfindungen). Arbeiten mit Variablen von X % bis Y % und umgekehrt – „lernen“ die Stärke der Empfindungen zu steuern.
Sorgen, blöde Gedanken, Ablenkungen („Swish“)
Verhaltensänderungen – Leistungssteigerung
„Swish“ wegwischen und „Becker-Säge“ machen! Also: Gedanken weg und Siegergeste, weil ich es weggemacht habe, „weg werfe“, „weg wische“, „Zerdeppern mit Hammer“ – irgendwas!
Extensionales Gedächtnis: „Autopilot“. „Arbeitsgedächtnis“, „Unterbewusstes Lernen“, „Unterbewusstsein“.
Intensionales Gedächtnis: „Verstand, Bewusstsein“, „Funktionsgedächtnis“, „Absichtliches Lernen“.
Das extensionale Gedächtnis ist wichtiger, das braucht der Mensch „um es kommen zu lassen“. Das intentionale Gedächtnis sagt: „Du musst, das darf nicht passieren“.
Bei Stress „passt“ die Bewegung/Erfahrung aus dem Unterbewusstsein nicht mehr.
„Immer nur der nächste Wurf“, „Immer von vorne anfangen“ nicht „Treff den jetzt!“, sondern „Mach dein Ding“, „Das wird schon, das kommt schon“, „Es ist schon alles erreicht, hol dir das Sahnehäubchen“.
Vorm Entscheidungsspiel einen Spaziergang machen, Billard spielen, ins Kino gehen – alles, was lockermacht.
Robert MC Donald (Autor einiger NLP-Bücher)
Rahmen geben – Im Kopf die ganze Situation präzise durchgehen. Schutz nach außen / innen – Schnürsenkel kaputt, Kugel vergessen – auf alles vorbereitet sein.
Befruchten, spielerischer Austausch – Nähren, Unterstützen – alles besorgen, was der Sportler braucht – Medizin, Ladekabel für Handy, Lieblingsessen, Telefonat mit Frau – „Mädchen für alles“ mitnehmen. Bestärken – egal was passiert – es ist gut so!
Bedingungsloses Akzeptieren – Dann ist es eben so – das nehmen wir jetzt hin!
Verlieren gehört dazu – das gehört zu deinem Weg!
Das Ziel bleibt gleich – Kein Weg ist Linear!
Der „Autopilot“ zieht zum Weg hin! Redet nicht mit Worten, sondern mit Gefühlen, Symbolen zu uns.
„Wenn-Dann-Listen“ erstellen und auf alles vorbereitet sein. Wenn z. B. die Kegel oft verheddert sind, dann diese Zeit nutzen, um mental was zu tun (unbeugsamer Arm u. Ä.)
Das muss trainiert werden – Pausen trainieren! 5 Minuten Verletzungspause z. B. nutzen „Die Bohle“ ist ein Super Balken! – Oder Schutzschild machen.
Angst und Anspannung
Interne Störungen
Blockade, Bewegung funktioniert nicht! „Ist von der Rolle“ – Blitzintervention
Karten mit positiven Momenten auslegen – viele! Beim Benutzen ruhig mal schauen, ob neue Aspekte dazu kommen und ergänzen. „Sein eigener Beobachter“ sein.
Die Karte soll aus zwei Meter Entfernung erkennbar sein – irgendwo hinlegen (z. B. ans Bahnende) – Aah – das ist der Moment – positives Gefühl! Das Ganze dann auf einige ganz kleine Karten als Symbol bringen – die kann man besser mitnehmen.
Eine Karte/Symbol ins Meer oder einen Fluss werfen – liegt für immer dort – ich weiß, wo sie ist, und gehe in Gedanken zu meiner Karte an diesen schönen Ort – die Karte kann nicht vergessen werden.
Positive Stärken
Stärken nennen und dafür Symbole finden:
Teamfähigkeit – Erdmännchen, Gruppe von Personen
Nervenstark – Drahtseil
Führungsqualität – Löwe
Ausdauer – Emil Zatopekt, VW-Käfer (läuft und läuft)
Durchsetzungsvermögen – Elefant
Kampfgeist – Krieger, Löwenzahn, der durch Beton kommt.
Trainingsfleiß – Biene – die Spieler nach diesen Eigenschaften fragen und Symbole dazu nennen lassen – diese Symbole dann auf die Bahn legen. Wenn Symbole zusammengelegt werden können (Salztröginger), dann umso besser! Dressurpferd – Symbol für Haltung, Atmung, Zentrierung und Körperspannung. Mit diesem Symbol aktiviere ich die Kegelbewegung in kurzer Zeit!
Glücksmoment
Eine Hülle vorstellen, die mich umgibt – sie schützt mich und stärkt mich – üben diese Hülle entstehen zu lassen und lernen sie ein/ausschalten zu können.
In die Zukunft gehen und das als „Film“ erleben. Diesen Film immer öfter und schneller „sehen“. Ich habe eine entspannte, gelassene Grundhaltung, fokussiere trotzdem mein Ziel!
Umgang mit Störfaktoren:
Der Sportpsychologe Dieter Hackfort machte mit der Rennfahrerin Christina Surer eine Wette aus: Sie könne nach 20 Minuten Training mit einer Carrerabahn mit verbundenen Augen schneller fahren, als ohne verbundene Augen! Sie war pro Runde 4 Sekunden schneller als sie blind fuhr – es passiere kein einziger Unfall, und es flog auch kein Wagen aus der Bahn. „Ich war nicht mehr so abgelenkt!“ – ihr Kommentar zu ihrem „Blindflug“.
Die schlechteste Tinte ist besser, als das tollste Gedächtnis – chinesisches Sprichwort.
Hobbys sind Reserven! Hilfreiche Affirmationen – Sprüche für den Sportler „Mit dem 4.ten siegt es sich besser!“ oder „Gut, wie ein Adler! „Er spielt wie ein Gott!“, „Nicht immer, aber immer öfter“ usw.
Symbolkarte erstellen, die den Spruch abbilden kann.
Wenn es nicht läuft – so tun, als ob es sehr gut läuft! – Das Unterbewusstsein kann das nicht unterscheiden – habe ein positives Erlebnis „gespeichert!“.
Das ist gut bei „chronischem Hänger“ – mögliche Störfaktoren – was bringt ihn „rein“, was bringt ihn „raus“?
Internale Störfaktoren – geistige Haltung, der Spieler wird „gesichtet“. Freund dabei, Familie – das können Störfaktoren sein. Rufe / Krach der Zuschauer – externale Störfaktoren.
Positive Leistungsanker – Auf „inneren“ Knopf drücken – „ich bin gut drauf!“
Kleinen Ritualtanz mit dem Team ausmachen – Choreografie erarbeiten.
Vor dem Üben: Entspannen!
Wie man visualisiert
Unterschiedliche mentale Übungen:
Drei Formen des mentalen Trainings
Subvokales Training: Bewegungsablauf wird verbal vorgesprochen
Verdecktes Wahrnehmungstraining:
Bewegungsfilm, Videoperspektive von außen
Ideomotorisches Training: Sportler versuchen Bewegung zu spüren, als ob er sie tatsächlich ausführen würde (z. B. Skirennläufer)2
EINFÜHLUNGSVERMÖGEN
Definition: Wenn Menschen miteinander sprechen, dann verwenden sie nicht nur „direkte Botschaften“, sondern auch Botschaften, die „zwischen den Zeilen“ stehen. Diese Botschaften werden durch die Formulierung des Gesprochenen, durch den Tonfall, die Mimik und Gestik übertragen. In jedem Gespräch kommt es entscheidend darauf an, diese Botschaften zu erfassen, um richtig auf den Anderen reagieren zu können.
Optimalbereich:
Potenzialmangel:
SELBSTVERTRAUEN
Definition:
Der persönliche Arbeitseinsatz angesichts von Aufgaben und Problemen ist im Wesentlichen ein Produkt von zwei Faktoren: der Einschätzung der Schwierigkeit der Aufgabe und der Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit. Insbesondere die Einschätzung der eigenen Fähigkeiten spielt eine Rolle. Zu viel Selbstvertrauen / Selbstbewusstsein führt zur Arroganz, zu wenig Selbstvertrauen zu übersteigerter Selbstkritik, Minderwertigkeitsgefühlen und zu Misserfolgen.
Optimalbereich:
Potenzialmangel:
Übertriebene Ausprägung:
Definition:
Dieser Faktor beschreibt, in welchem Maße eine Person Gefühle der Sicherheit oder Unsicherheit empfindet. Sicherheit bedeutet, dass man Entscheidungen ohne Probleme fällen kann und sich im Umfeld, also im Kreis der Teamkollegen, Trainer, Vereinsverantwortlichen etc. z. B. bei Meinungsdifferenzen, ohne Schwierigkeiten und Selbstzweifel bewegt. Diese Personen akzeptieren die vorliegenden Umstände und fühlen sich in der Umwelt und im Unternehmen wohl.
Optimalbereich:
Potenzialmangel:
Übertriebene Ausprägung:
Überschätzen der eigenen Position („mir kann nichts passieren!“); glaubt, unersetzlich zu sein und Ähnliches
Ein erstes Ziel muss sein, dass die Verantwortlichen diese Situation in der Mannschaft erkennen und allen Beteiligten bewusst machen. Vor allem muss der betroffene Spieler selbst auch Feedback von den Spielern bekommen (und dies auch aktiv einfordern!), damit ihm bewusst wird, wann er aneckt, und auf welche Weise dies konkret umgesetzt wird (durch formalisierte kurze „Feedbacksitzungen“ oder Mannschaftsbesprechungen, spontan und unmittelbar während des Trainings, durch Zuweisung dieser Aufgabe an einen „Vertrauensmann“, der eine Art Patenschaft für die jungen Spieler übernimmt, oder auf anderen Wegen) muss vereinsintern festgelegt werden.
Völlig anders sieht die Lösung aus, wenn das Einfühlungsvermögen des Spielers, der Spielerin gut ausgeprägt ist:
„Es hat mir riesigen Spaß gemacht, ich habe mich auf den Wettkampf gefreut!“
Definitionen
Motivation bezieht sich auf all jene psychischen Prozesse, die unsere geistigen und körperlichen Aktivitäten mit Energie versorgen, diese in Gang setzten, steuern, aufrechterhalten und ihnen eine bestimmte Richtung geben.
Motive: relativ stabile, überdauernde Bewertungsbereitschaft, die zielgerichtet sind und die ein hoher kognitiver und emotionaler Anteil auszeichnet.
Motivierung: momentane Umweltgegebenheiten bzw. auf die situativen Merkmale welche motivanregend oder motivhemmend wirken können
Motivationsgrundbedürfnisse:
Diese sind nur wirksam, solange sie nicht befriedigt sind!
Hoffnung auf Erfolg und Furcht vor Misserfolg – Was tun?
Genaue Beobachtung des Verhaltens des Athleten bei der Aufgabenerledigung, individuelle Muster kristallisieren sich heraus.
Hier einige Fachbegriffe zur besseren Verständlichkeit der Texte:
Kausalattribuierung
Zeitlich variabel – Internal (in der Person):
Anstrengung
Zeitlich variabel – External (Umstände):
Zufall, Glück, äußere Bedingungen
Zeitlich stabil – Internal:
Fähigkeit, Begabung
Zeitlich stabil – External:
Aufgabenschwierigkeit
Quelle: Gabler, 1988
Jene Athleten deren Erfolgstendenz überwiegt, führen Erfolge primär auf internale Faktoren zurück, Misserfolge eher auf äußere externale Faktoren / bei Niederlagen optimistisch und leistungsaufsuchend
Jene Athleten deren Misserfolgstendenz überwiegt, führen Erfolge primär auf äußere eher zufallsabhängige Faktoren zurück, Misserfolge als internal gesteuert / Leistungsunsicherheit wird verstärkt und meidende Tendenz bekräftigt
Quelle: Baumann, 2000
Stufe 1: Handlung beschreiben/aufschreiben, dabei alle Sinnesebenen berücksichtigen
Stufe 2: Handlung subvokal im Selbstgespräch durchgehen
Stufe 3: Knotenpunkte der Handlung herausarbeiten, diese mental durchgehen (Eigen- & Fremdperspektive)
Stufe 4: Knotenpunkte mit Kurzformeln, entsprechend dem Bewegungsrhythmus markieren, Koppelung mit Bewegungsvorstellung, mentales Durchgehen aus Eigenperspektive
Zielsetzungstraining
„Wer das Ziel erreichen will, muss schon die Treppe nehmen, Lift gibt es keinen!“
(Otto Barić)
Gute Zielformulierung
Ziele sollten…
hauer000
Einen Erfolg von früher wieder „einspielen“ – das Unterbewusstsein kann nicht unterscheiden, ob das gerade erlebte „echt“ ist oder nur im Kopf stattfindet.
Zitate: „Du triffst den Kegel/Pin sowieso“ „Das Bild hole ich immer!“
Handlungshilfe: Die zwanzig besten/erfolgreichsten Würfe aufschreiben – wirklich machen! Auf Karteikarte schreiben und immer wieder durchleben! Dann im Spiel abrufen.
„Stell Dir den letzten Wurf bei der WM vor – höre wie alle jubeln, weil Du getroffen hast – fühle wie deine Mitspieler dir auf die Schulter klopfen – höre die Nationalhymne und spüre die Gänsehaut die dir bei der Siegerehrung den Rücken runterläuft usw.“
Wir können überall üben – ständig! Im Verkehrsstau, beim Arzt, in anderen Warteschlangen – immer! (Inneres Erlebnis)
VAKOG – innere Erlebnisräume – Visuell, Akustisch, Kinästhetisch, Olfaktorisch, Gustatorisch täglich mehrfach innerlich erleben = einüben!
Zitat: „Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist!“ Ben Gurion
Geste
Dieser innere Film wird als Zuschauer erlebt – Positiver innerer Satz, Geste für Erfolg machen (Becker-Faust, Vettel-Finger).
Diese Geste „verkleinern“ und vorher machen (soll nicht jeder sehen, das sieht sonst „dumm“ aus). Aktiviert das Unterbewusstsein, der Erfolg kommt!
Die „Geste“ lernen, die mir am besten gefällt (bei der ich mich wohlfühle) – und diese verkleinern!
Anker
Weitere Anker (Talisman, bestimmte Kleidung, Maskottchen, erst linken Schuh anziehen usw.)
Stressgedanken: „Ohne Fleiß, kein Preis“, „Zeige keine Schwäche“, „Ich habe es gewusst!“, „Mach jetzt bloß keinen Fehlwurf!“
Stressgedanken haben böse Folgen – Anspannung, negative Erwartung, Aufgeben (Birgit Prinz der bei WM, Britta Steffen bei Schwimm-WM 2011), Aggression – sich nicht auf den Wurf konzentrieren, sondern über die Bahn meckern, die schlechten Falleigenschaften der Kegel, den nächsten Wurf erst recht versemmeln!
Positiv: „Ich mach mein Ding!“, „Ich nehme mir die Zeit, die ich brauche“ (Motivationslied: „Bitte hör nicht auf zu träumen! „von Xavier Naidoo)
Positive Sätze: „Ich kann das!“, „Ich bin gut“, „Ich besitze die Fähigkeiten!“ Das nur machen, wenn der Sportler mitzieht! Er muss dahinterstehen, sonst wirkt es nicht!
Hilfe: Alles im Konjunktiv formulieren, dann lassen sich die Sportler eher darauf ein!
„Ich bin ein guter Schlussspieler/Startspieler!“, „Ich liebe solche Spielsituationen!“
Die Affirmation (lateinisch affirmatiō für „Versicherung, Beteuerung“) ist eine wertende Eigenschaft für prozedurale, kognitive oder logische Entitäten, die mit „Bejahung“, „Zustimmung“ oder „Zuordnung“ beschrieben werden kann.
Geste/Gebärde – Anker – Affirmation – die drei Grundlagen für mentales Training!
„Wer das Ziel erreichen will, muss schon die Treppe nehmen, Lift gibt es keinen“ (Otto Baric´)
Sportmannschaften sind soziale Gruppen, die sich durch gemeinsame sportliche Zielsetzung von anderen Gruppen unterscheidet.
Zielarbeit: Ziele müssen bewusst erarbeitet werden und müssen folgende Kriterien erfüllen:
Ziele sollen positiv formuliert werden, Eigenverantwortlich erreichbar sein, Konkret formuliert werden, Ökologisch sein (ohne innere und äußere Widerstände) und Sinnlich erlebbar sein
Ziele müssen bewusst erarbeitet werden und müssen folgende Kriterien erfüllen:
Positiv formuliert sein; z.B. „Ich gehe voller Selbstvertrauen in den Wettkampf.“ Negativ formuliert wäre: „Ich habe keine Angst vor meinem Gegner.“ Da Verneinungen in unserem Bewusstsein nicht ankommen, wird durch eine solche Formulierung die „Angst“ ins Bewusstsein gebracht. (Selbsttest: Denken Sie jetzt einmal nicht an einen rosaroten Panter.)
Eigenverantwortlich erreichbar sein; z.B. „Ich möchte meinen besten Wettkampf machen.“ Sie müssen durch eigene Kraft, durch eigene Handlungen erreichbar sein.
Konkret formuliert sein (Wann, wo, in welchem Kontext will ich das Ziel erreichen?) „z.B. in Oggersheim Bei der DJM 2023, –in der neuen Punktrunde usw.“
Ökologisch sein (ohne innere und äußere Widerstände). z.B. „Es gibt keine inneren und äußeren Einwände gegen mein Ziel“ Es geht darum sportliche Ziele im gesamten Lebenszusammenhang des Sportlers zu sehen.
Sinnlich erlebbar sein (Wie sehe ich aus, wie höre ich mich an, wie fühle ich mich, wenn ich mein Ziel erreicht habe?). Die sinnliche Vorstellung der Zielerreichung ist wiederum eine wichtige Voraussetzung für die Zielarbeit im Sportmentaltraining.
Folgende Fragen sollten in einem Zielgespräch formuliert werden:
1.Was möchte ich erreichen?
2.Wann und wo möchte ich das erreichen
3.Wie weiß, und woran merke ich, dass ich mein Ziel erreicht habe?
4.Was wird sich dadurch in meinem Sport verändern?
5.Muss ich dafür etwas aufgeben?
6.Stellt das mein Ziel infrage?
7.Muss ich mein Ziel eventuell verändern?
8.Was ist mein endgültiges Ziel?
9.Was ist mein persönlicher Gewinn bei Zielerreichung?
Zielerreichung erleben
Lass dir Zeit und Ruhe um folgende Fragen zu beantworten:
1.Wo und in welcher Umgebung wirst du dein Ziel erreichen?
2.Was tust du, nachdem du dein Ziel erreicht hast? (z.B. Jubeln, Erfolg still genießen, Sportkameraden umarmen etc.)
3.Welche Gefühle hast du jetzt? Und in welchen Körperteilen spürst die sie am intensivsten?
4.Passt ein Satz, ein Kommentar dazu?
5.Passt eine Bewegung, eine Geste dazu?
Nach Beantwortung der Fragen gehe intensiv in das Erleben der Zielerreichung. Stelle dir die Umgebung vor, was du tust, deine Gefühle, sage dir laut oder leise den passenden Satz dazu und führe die Bewegung oder Geste aus. Du kannst das Erleben der Zielerreichung so oft wiederholen wie du willst. Damit verstärkst du deine innere Motivation, die dir dabei hilft dein Ziel zu verwirklichen.
Auf mein Ziel zugehen:
Für diese Übung wäre es hilfreich, einen Baumstamm oder eine Turnbank zur Verfügung zu haben, die metaphorisch für einen Weg zum Ziel steht.
1.Eine Person legt ein Ziel in der Zukunft fest. –Zielkriterien abklären.
2.Das Ziel wird örtlich am Ende des Baumstammes oder der Bank (mit der Zielfarbe der Person fixiert).
3.Die Gruppe postiert sich rechts und links des Baumstammes / dieser Bank.
4.Klären welcher Satz das Erreichen des Ziels unterstützen könnte.
5.Die Handlungsperson fixiert das Ziel am Ende des Weges und geht auf dem Baumstamm/der Bank/Absperrband auf ihr Ziel zu. Die Gruppe unterstützt dieses gehen mit dem positiven Satz. Der Coach läuft als Begleitung mit. Der/die Handelnde entscheidet, ob er /sie die Hilfe des Coachs in Anspruch nimmt oder nicht.
6.klären welcher Satz das Erreichen des Zieles erschweren könnte.
7.Zielfixierung und auf das Ziel zugehen wie vor. Die Gruppe übernimmt die Rolle des Störers, erst leise, dann näherkommend und immer lauter. Der Coach läuft als möglicher Unterstützer nebenher. Die Übung wird solange wiederholt bis Handlungssicherheit eintritt. Es ist dabei möglich zur Positivformulierung zurückzukehren.
8.Am Ende wird die Handlungsperson nach ihren Strategien im Umgang mit den Störungen befragt, die man dann positiv verankern kann.
Motivationstraining -Rationales Denken
„Wenn ich den Wettkampf verliere, werden mich alle verspotten und belächeln “Irrationales Denken veranlasst Sportler/innen, die Inhalte ihrer negativen Gedanken als wahr und realistisch anzunehmen.
Positives Denken …bedeutet realistisches Denken
„Denke positiv!“ heißt, man soll seine eigenen Voraussetzungen und Fähigkeiten erkennen, seine Ziele realistisch begründen, sich bewusst sein, dass man es tatsächlich schaffen kann, aber auch wissen, dass es schief gehen kann.
Gedankenstopp
Wann immer man die Anwesenheit negativer Gedanken oder Gedankenketten bemerkt, signalisiert man sich ein deutliches STOPP! Oder „HALT!“ oder „SCHLUSS!“
Negative und positive Selbstgespräche
Negative Gedanken können sich auf eigene Verhaltensweisen beziehen, aber auch die Handlungen von Partner/innen zum Inhalt haben.
Affirmationen (Selbstbestätigung)
…zielen darauf ab, negative Bilder, Vorstellungen, Gedanken oder Gefühle durch Positive zu ersetzen.
Formulierung in Gegenwartsform
Positive Aussagen mit Ich-Bezug und/oder schriftliche Formulierungen (Eigenvertrag aufsetzen)
Beispiele Affirmationen:
Allgemeine sportbezogene Affirmationen:
Persönliche Sport-Affirmationen:
1.Mache eine Liste mit positiven Affirmationen
2.Wiederhole die Affirmationen regelmäßig
3.Benutze die Affirmationen im Training und Wettkampf
4.Ändere die Affirmationen parallel zu Deiner Veränderung
5.Trainiere deine Affirmationen auch in Leistungsphasen
Erinnere Dich an Deinen letzten erfolgreichen und Deinen letzten misslungenen Wettkampf. Überlege was Du vor Beginn, währenddessen und nach dem Wettkampf zu Dir gesagt hast.
Suche aus Deinem im 1. Schritt festgehaltenen Selbstgesprächen diejenigen heraus, die in der Vergangenheit Dein sportliches Handeln am besten gestützt haben und positive Konsequenzen auf Deine Leistungen hatten. Und zwar während leichten Wettkampfsituation, schwierigen Wettkampfsituation und erfolgreichen Wettkampfsituation
Entscheide Dich aufgrund der Aussagen in Schritt 2 nun für eine positive Formel, die Du zu Dir selbst sagen wirst:
……………………………………………………
Zu beachten:
Verwende in Deinen Formulierungen das Wort „Ich“. Sprich mit Dir über Deine Stärken, Verwende positive Formulierungen (vermeide Negative Formulierungen, Selbstbeschimpfungen)
Nun formuliere Aussagen, die du zu dir sagt in folgenden Situationen:
Während einer leichten Wettkampfsituation:
………………………………………………………………………………..
Während einer schwierigen Wettkampfsituation:
……………………………………………………………………………
Nach jedem Wettkampf: ………………………………………………………………………………
Vor oder während eines Wettkampfes werde ich mich in Zukunft mit folgenden
Worten beruhigen:
………………………………………………………………………………
„Phasen der Verarbeitung“ – z. B. bei Trennungen – Niederlagen – Todesfällen – Krebserkrankung
„Nur, weil mich jemand mies behandelt bin ich ja nicht schlecht!“
„Was braucht jemand der schlecht behandelt wird?“ – Streicheleinheiten!
META-Ebene einnehmen! – Blick von außen/oben auf sich selbst und die Situation – was würden andere dazu sagen? Was würdest du einem Freund in dieser Lage raten?
Aufgabe: 6 Streichhölzer zu 4 Dreiecken legen, die sich nicht kreuzen dürfen! Geht nur dreidimensional!
Als das die Menschheit gelöst hatte, machte sie einen bewusstseinsmäßigen Quantensprung. Wer sein Denken ändert, macht einen bewusstseinsmäßigen Quantensprung!
Eine Herausforderung!
Wie bemerkt man Stress?
Unbehagen, „Ungleichgewicht“, „Alles zu viel“, „Druck“, Zeitmangel, „Neue unbekannte Situation (Bewerbungsgespräch, Lampenfieber)“
Zu hohe Selbstansprüche, Perfektionismus, Externe zu hohe Anforderungen, Krankheit (Verletzungen usw.)
Hormonelle Reaktion: Achtung! (Psychosomatischer Stress) Sozialer Stress (Todesfall in der Familie)
Wie macht sich Stress sonst noch bemerkbar?
Eigenverhalten, Verhalten gegenüber Dritten: Aggression, Depression, „Burn-Out“ (gibt es nicht, sondern ist eine zeitweise Überforderung) Unkonzentriert, Unruhig, gereizt, „Schlechte Laune“,
Verursacht: Krankheit (Magendrücken, Kopfschmerzen, Schlafprobleme). Hemmungen
Wodurch Verursacht? Falsche Erwartungen?! Angst zu Scheitern.
Positive Aspekte (positiver, moderater Stress): Achtsamkeit, Adrenalin, „Ernst nehmen“.
Negative Aspekte (Zu viel Stress): Panik, „alles von oben“. Führt definitiv zu einer Verschlechterung.
Vermeidungsstrategien – „Ist das ein Gefühl, oder sind das Tatsachen?“ Sind die Erwartungen realistisch? Aufgabe analysieren, dann anstehende Aufgabe planmäßig durchführen – „sicher anfangen“, erst danach das „unbekannte“.
Verbündete suchen. Von wem brauchst du Hilfe, dass es klappt? – Was kann im schlimmsten Fall passieren? Wenn du damit klarkommen würdest, dann ist es doch OK?
Selbstwertgefühl ist gestört (Gesichtsverlust). Aber keine Geldstrafe, keine Arbeitslosigkeit, Freundin/Freund bleibt, keine tödliche Krankheit – wenn doch, dann hast du keinen Stress, sondern ein wirkliches Problem!
Entspannungs-Techniken: Sauna, PMR, Atemübungen, Musik hören, Spaziergang
Stress (Belastung) ist definiert als eine sich wechselseitig veränderte Beziehung zwischen Person und Umwelt, die durch ein Ungleichgewicht zwischen subjektiv wahrgenommen Anforderungen und zur Verfügung stehenden Bewältigungsmöglichkeiten charakterisiert ist. Man stellt sich die Entstehung von Stress so vor, dass wenn Individuen an sie gestellte Anforderungen wahrnehmen, diese mit einer primären Abschätzung bewertet wird, ob die Anforderungen selbstwertbedrohlichen Charakter annehmen könnten. Unmittelbar damit verflochten ist eine sekundäre (zweitrangige) Abschätzung, ob dem Individuum Möglichkeiten zur Bewältigung der Anforderungen zur Verfügung stehen. In Abhängigkeit dieser beiden Abschätzungen, wenn die Bewältigungsmöglichkeiten als zu gering eingeschätzt werden, entsteht Stress. Vereinfacht gesagt: wenn ich den Eindruck habe, das eine Aufgabe mein Selbstwertgefühl beeinträchtigen könnte, dann bekomme ich das Gefühl „Stress“. Ich fühle mich überfordert.
Wesentlich für das Erreichen sportlicher Höchstleistung ist das Training der athletischen, sowie der technisch-taktischen Leistungskomponenten. Grundsätzlich ist es aber wichtig anzuerkennen, dass ein sportpsychologisches Training zur Leistungsoptimierung entscheidenden Beitrag vor allem dann liefern kann, wenn die individuellen vorhandenen athletischen und technisch taktischen Leistungskomponenten austrainiert sind. Aus meiner Erfahrung macht es trotzdem Sinn bereits vorher mit mentalem Training zu beginnen, denn auch dieses Training muss erfahren und erlebt werden. Empfänglich für solches Training sind natürlich die austrainierten Sportler, also die Sportler im Erwachsenenbereich. Beim Training mit Jugendlichen oder Anfängern sollte ja auch zunächst die Technik im Vordergrund stehen, hier ist das mentale Training als Trainingsergänzung von wesentlichem Charakter.
Sportpsychologisches Training: bezeichnet einen langfristig angelegten systematischen Prozess, der auf das erlernen und einüben von psychischen Fertigkeiten zielt. Der unmittelbare funktionale Einfluss auf die sportliche Leistungsfähigkeit nimmt, und der, im Interesse des Athleten, schlussendlich immer die Erfolgswahrscheinlichkeit im Wettkampf verbessert oder die Leistungsfähigkeit stabilisieren soll. Übergeordnetes Ziel jeglichen sportpsychologischen Trainings ist die erfolgreiche Selbstregulation des Athleten. Erlernte Strategien und Techniken müssen schließlich ohne weitere Unterstützung durch Außenstehende eingesetzt werden können. (Mündiger Sportler)
Aktivierung und Entspannung: dienen dazu in Momenten geringer Antriebsenergie zur erfolgreichen Bewältigung einer sportlichen Anforderung freizusetzen, oder das momentane Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit zu wecken. Zu den Verfahren der Selbstaktivierung zählen neben der Aktivierungsatmung z.B. Techniken der Selbstargumentation (positive Selbstgespräche) und Erfolgsimagination (sich Erfolgserlebnisse vorstellen können). Formen der Fremdaktivierung bestehen im hereinholen von Animation durch die Zuschauerkulisse, im hören aktivierender Musik oder im zurückgreifen auf aktivierende Duftstoffe.
Entspannungsverfahren die sich auch in der Arbeit mit Sportlern bewährt haben sind vor allem die progressive Muskelentspannung, Elemente des autogenen Trainings oder verschiedene Entspannungsatemübungen. Langfristig zielen Entspannungsverfahren auf die Entwicklung einer größeren Gelassenheit des Athleten in besonderen Wettkampfsituationen oder auf die Verbesserung der Regenerationsfähigkeit. Kurzfristige Ziele bestehen zum Beispiel in der Bewältigung störender Gedanken, etwa in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung.
Motivation und Volition (willentliche Umsetzung von Zielen in Resultate):
Eine Vielzahl von in der sportpsychologischen Arbeit bekannten und eingesetzten Techniken, zielt auf die Beeinflussung der Auswahl, Implementierung und Bewertung zielgerichteten Verhaltens (festhalten am eigenen Wettkampfplan), beziehungsweise auf dem Umgang mit Erschwernissen (störende Außenreize). Grob zu unterscheiden wären, Zielsetzung und Zielverfolgungsmethoden, Visualisierungstechniken und Trainingsverfahren zur Verbesserung der Volition. Hierzu ist das Erlernen von Selbstgesprächsregulationstechniken nützlich (wann immer du mit dem Gedanken spielst aufzugeben, sage STOPP! und führe dir vor Augen, dass der nächste Wurf der entscheidende sein kann).
Selbstwirksamkeit: bezeichnet vereinfacht ausgedrückt die eigene Überzeugung, einmal ins Auge gefasstes Verhalten auch angesichts von Schwierigkeiten, Wirklichkeit werden zu lassen.
Mentales Training: in den Bereich des mentalen Trainings fallen alle Techniken, die zu einer zielgerichteten Verbesserung oder Stabilisierung von sportlichen Bewegungen eingesetzt werden.
Wahrnehmungstraining: überprüfte sportartspezifische Wahrnehmungstrainings liegen unter anderem für Tennis oder Fußball vor, welche Effekte dabei auftreten ist noch nicht ausreichend erforscht. Auch hier betritt das Lehrteam ein neues Feld und führt das Wahrnehmungstraining im Kegelsport erst noch ein. Es ist uns aber wichtig diese Entwicklung in der Sportpsychologie aufzugreifen und sich als eine der ersten Randsportarten damit zu beschäftigen. Zum Glück haben wir entsprechende Kompetenzträger in unseren Reihen. (Beispiel: „Blind kegeln“)
Zusammenfassung:
erfolgsmotivierte und misserfolgsängstliche Sportler zeigen uns die Zusammenhänge zwischen Emotionen und sportliche Leistung deutlich auf. Gerade unser Sport ist eine „Kopfsportart“ – wir sollten im Interesse unserer Sportler den Zusammenhang zwischen Emotion und Leistung nie außen vorlassen.
Das Konzept der fünf logischen Ebenen der Veränderung. Es liegt der gesamten Veränderungsarbeit des NLP zugrunde, und wurde von Robert Dilts auf der Grundlage der Arbeiten Gregory Batesons entwickelt. Die fünf Ebenen sind:
Durch den Einsatz von Mentaltechniken können Sie die Kraft Ihres Unterbewusstseins nutzen.
Lebensnotwendige Funktionen: Atmen, Verdauung, Blutkreislauf, laufen unbewusst ab – wir haben darauf keinen Zugriff – das sind pure Instinkte.
Aber Autofahren, Fahrradfahren, Kegeln sind Bewegungsmuster, die wir erlernt haben – die Summe aller Vorstellungen, Erinnerungen unserer subjektiven Erfahrungen – es entsteht eine Prägung. „Ich bin sportlich“ – „ich bin unsportlich!“
Intuition: Durch das Bauchgefühl entscheiden wir uns richtig – das Unterbewusstsein (UB) meldet sich intuitiv sogar über Körperreaktionen: Bauchweh, Nackenhaare stellen sich auf, ungutes Gefühl in der Brust, Verliebt sein usw.
Das Unterbewusstsein weis mehr als wir: Plötzlich fällt uns die PIN, der Weg, der Name wieder ein! Weil wir entspannt sind (beim Autofahren, Duschen, Lesen, TV) – die Gedanken strömen aus dem UB raus – die Befehle „Wie heißt die Person“ – „wie lautet meine PIN“ werden „abgearbeitet“. Wie kegele ich?
Das Unterbewusstsein nimmt Einfluss auf Verhalten (Autofahrer der langsam fährt, regt mich auf) – Reaktionen – Einstellungen / Überzeugungen (wir gewinnen hier eh nie – ich bin heute der Beste!) – Wahrnehmungen (ich habe den freistehenden Spieler gar nicht gesehen – ich habe gar nicht gemerkt, dass der 1.Schritt viel zu groß wurde) – Subjektive / Objektive Erfahrungen – Innen- Außenansicht –
Immer wenn wir entspannt sind, fallen uns die Besten (aber auch die negativen) Dinge ein – Sorgen, Ängste, Probleme, Problemlösungen, Argumente, Wünsche, Ziele.
Macht aus Wünschen Überzeugungen!
„Ich werde Deutscher Meister“ – „ich wiege 70 Kilo“ – „ich werde das Problem lösen“
Das Unterbewusstsein liebt Bilder!
Das Unterbewusstsein will immer unser Bestes – das was wir wirklich wollen!
Lasse dich das Unterbewusstsein nicht zu einem Feind, sondern zu deinem besten Verbündeten machen.
Den „Idealen“ Betreuer gibt es nicht. Ein Betreuer hat die Aufgabe seinen Sportler während der sportlichen Aufgabe zu begleiten. Während eines Wettkampfes soll kein Techniktraining stattfinden! Auch eine Rückmeldung bei jedem Wurf ist zu vermeiden, denn der Sportler kommt sonst nicht in den „Flow“ (Tunnel). Ein guter Betreuer ist eine beruhigende Bezugsperson, die dem Sportler das Gefühl gibt eine moralische und seelische Unterstützung zu haben. Deshalb ist es wichtig, dass Sportler und Betreuer eine vertrauensvolle Basis zueinander haben – idealerweise bestimmt der Sportler seinen Betreuer. Viele Trainer, die entsprechend geschult sind, betreuen die Sportler lieber selbst – deshalb sollte der Trainer rechtzeitig ein Vertrauensverhältnis zum Sportler aufbauen. Ein guter Trainer berät den Sportler und zeigt ihm Optimierungspotenzial auf. Ich selbst halte von Eltern, Lebenspartnern und anderen ungeschulten Betreuungspersonen im Wettkampf nicht viel – die Betreuer sollten zumindest eine Grundausbildung (wie dieses Modul) haben. Leider denken auch viele gute Sportler, sie wären gute Betreuer – das ist aber nicht automatisch gegeben. Es macht aber Sinn, wenn der Trainer selbst auch Spieler ist/war, denn er kann sich dann besser in die Situation des Sportlers hineinversetzen. Der Betreuer muss unbedingt auch die „Spielregeln“ kennen. Dazu gehört die Regelkunde der Sportart, die Verhaltensregeln während eines Wettkampfes, Grundkenntnisse der Technik und Taktik der jeweiligen Sportart und Einfühlungsvermögen.
Die, aus meiner Sicht, größten Fehler, die ein Betreuer machen kann:
Dem Spieler „Angst“ vor der Bahn machen mit Sprüchen wie: “Die Bahn läuft nach links ab!“, oder „Denke daran, letztes Mal hast Du hier schlecht gespielt – streng dich heute mehr an! Jegliche negative Äußerung wirkt sich leistungsmindernd aus!
Deshalb unbedingt positive Formulierungen verwenden:
„Du bist gut vorbereitet – mach einfach dein Ding“ – „Jeder Wurf zählt, hole beim nächsten Wurf dein Optimum raus“.
Je besser die Beratung durch den Trainer/Betreuer ist, umso mehr Vertrauen hat der Sportler in diese Person und seine eigene Leistung.
Der Sportler sollte Selbststeuerungsprozesse trainieren und dann im Wettkampf abrufen können.
Zur Unterscheidung der Begriffe: Ein Betreuer kann der Trainer oder eine andere Vertrauensperson sein. Trainer sind alle Personen, die mindestens einen C-Trainerschein absolviert haben.
INTEGRATIVES MENTALTRAINING IM SPORT
AMLER/BERNATZKY/KNÖRZER MEYER&MEYER VERLAG
Mentale Stärke entwickeln
Wolfgang Knörzer Wolfgang Amler Robert Rupp, Beltz Verlag
Progressive Muskelentspannung
Dr. med. Adalbert Olschewski-Hattenhauer, Karl. F. Haug Verlag
Atementspannung
Dr. med. Adalbert Olschewski Hattenhauer Karl. F. Haug Verlag
Mentale Wettkampfvorbereitung
Rolf Frester/Thomas Wörz, Vandenhoeck & Ruprecht Verlag
Die neue Mentale Stärke – James E.Loehr – ISBN 978-3-8354-1385-6 (blv.de)
Selbstmotivation – 2.Auflage – Reinhold Strizelberger ISBN 978-3-648-06926-4
Mentaltraining im Sport – Christian Sterr – ISBN 978-3-936376-6
Sportpsychologie – Ralf Brand – ISBN 978-3-531-16699-5
Sportpsychologie – Dorothee Alfermann/Oliver Stoll ISBN978-3-89899-642-6
Mentales Training – H.Eberspächer ISBN 978-3-7679-1152-9